Politische Vesper | Verdrängt, verleumdet, verachtet – Leben und Überleben der Roma

9. März 2014

In der Reihe der politischen Vespern, die wir gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde in der Friedrichstadt und der Hugenottenkirche durchführen, wandten wir uns diesmal gegen den Antiziganismus in unserer Gesellschaft.

Die Völkerfamilie der Roma, zu der die Sinti in Deutschland gehören, stellt die größte ethnische Minderheit in Europa dar, und zugleich die am meisten diskriminierte. Vom deutschen Faschismus wurden sie ganz im Stile des Holocaust nicht als Feinde und schon gar nicht wegen irgendwelcher Vergehen, sondern einfach wegen ihrer Zugehörigkeit zu diesem Volk verfolgt und einem grausamen Völkermord unterworfen. Es hängt mit der mangelnden Reflexion dieses in der Romanes-Sprache als ‚Porajmos‘ bezeichneten Verbrechens, seiner Ursachen und Ursprünge, zusammen, dass das Phänomen „Zigeuner“ bis heute nicht aus unseren Köpfen verschwunden ist und für anhaltende Diskriminierung sorgt.

Der Gottesdienst sollte ein kleiner Beitrag dazu sein, diesen Defekt in unserer Gesellschaft im Lichte der biblischen Botschaft zu bearbeiten und zugleich Solidarität mit den vielfach benachteiligten Menschen in unserer Mitte zu bekunden.

Die Texte der politischen Vesper können hier heruntergeladen werden: