DOKUMENTATION | Seminar 100 Jahre Oktoberrevolution – 100 Jahre Bé Ruys

Wir dokumentieren hiermit die Beiträge zum HKH-Seminar „100 Jahre Oktoberrevolution – 100 Jahre Bé Ruys“.  Beides – sowohl die politische Option des HKH zugunsten der Oktoberrevolution als auch das Leben von Bé Ruys, der außergewöhnlichen Ökumenikerin, die sich als ein Kind der Oktoberrevolution bezeichnete, – bleiben für das HKH entscheidend.

In seinem Referat fragte Thomas Möbius danach, wie die Oktoberrevolution beschrieben wurde und in welche Katergorien ihre reichhaltige Literatur eingeteilt werden kann – um  sowohl ihren Autoren und Autorinnen als auch deren literarischen Zielen gerecht zu werden. Seine Liste zeitgenösssischer „Revolutions-Literatur“, die einen erstaunlichen Überblick über die gedruckte Literatur bietet, ist ebenfalls zu finden. Friederike Schulze ordnete in ihrem Beitrag das Leben von Bé Ruys in die Entwicklung der Ökumene des vergangenen Jahrhunderts ein – in das „Jahrhundert der Ökumene“. Das Referat machte deutlich, wie sehr auch Bé Ruys zu diesem ökumenischen Jahrhundert beigetragen hat. Im Gottesdienst, der das „doppelte Seminar“ abschloss, war es die Predigt Giselher Hickels, die die Haltung des Propheten Amos im 8. Jahrhundert v.u.Z. sowohl in der politischen und ökumenischen Haltung von Bé Ruys wiederentdeckte als auch in den politischen Prozessen unserer Zeit. Eine weniger bekannte, aber überaus authentische Zeitzeugin der Oktoberrevolution, die Niederländerin Henriette Roland Holst, stellte Els van Vemde vor. Das Seminar wurde damit um eine beeindruckende zeitgenössische Stimme bereichert.

100 Jahre Oktoberrevolution | 100 Jahre Bé Ruys

Auch das Hendrik-Kraemer-Haus wird an den 100. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution erinnern. Neben der ökumenischen Bewegung gehört diese Revolution zu den Gründungs-Impulsen des Hauses. Deren Ziele – die Errichtung eines Gemeinwesens ohne Ausbeutung und Unterdrückung – erscheinen dem Hendrik-Kraemer-Haus gerade heute als wertvoll und unerlässlich, auch wenn ihr erster Versuch scheiterte und als Utopie zurückblieb.

Die Gründerin des HKH, Bé Ruys, verstand sich immer als Teil der Bewegung auf dieses Ziel hin. Dass ihr Geburtsjahr auf das Geburtsjahr der Oktoberrevolution fiel, hat sie keineswegs als Zufall aufgefasst. Ohne diese Revolution mit all ihren Widerspüchlichkeiten mochte sie sich ihr Leben nicht vorstellen. Ohne die aus dem Weltkirchenrat gespeiste ökumenische Bewegung, deren Hoffnungen jedoch auch als utopisch erscheinen, auch nicht.

Wir wollen in einem Seminar am 21. und 22. Oktober 2017 an die Bedeutung der Oktoberrevolution damals und heute sowie an das Leben von Bé Ruys erinnern. Ein Schwerpunkt des Seminars wird das Thema „Die Revolution und ihre Folgen im Spiegel der Literatur“ sein. Dazu gibt es eine Literaturliste, anhand derer jede und jeder Teilnehmende eingeladen ist, ein Werk der damaligen Zeit vorzustellen. Das gesamte Programm findet sich hier.

Wir laden ganz herzlich ein:

„Zwischen Utopie und Realität“   |   100 Jahre Oktoberrevolution  –  100 Jahre Bé Ruys
21. und 22. Oktober 2017   |   Andreas-Haus   |   Stralauer Platz 32   |   10243 Berlin

 

Zwischen Realität und Utopie

100 Jahre Oktoberrevolution – 100 Jahre Bé Ruys

Der Bindestrich im Titel ist kein Zufall. Bé Ruys, geboren im Oktober 1917, hat sich immer als „Kind der Revolution“ verstanden. Sie lebte die Impulse der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution und trug sie in Kirche und Gesellschaft hinein.

Das nebenstehende Bild aus Moskau fängt eine  ganz besonders sprechende Situation ein. Das Volk, alte und junge Menschen, durch die politischen Verhältnisse kaum mehr auseinanderdividiert, findet sich spontan in einem Park zum gemeinsamen Singen zusammen. Ein junger Mann begleitet den Gesang auf dem Akkordeon, eine junge Frau dirigiert den „Straßenchor“. Auf den Gesichtern spiegelt sich eine neue Erfahrung: Befreiung von Unterdrückung ist Befreiung zu Kultur und Humanität.

Ist all das gescheitert? Bleibt nichts von diesem großen Aufbruch? Ist die grundlegende Veränderung der Gesellschaft hin zu mehr Gerechtigkeit und der Herausbildung von mehr Menschlichkeit eine Utopie? Diesen Fragen wollen wir am 21. und 22. Oktober 2017 nachgehen, einem Seminar-Wochenende, das der Oktoberrevolution 1917 und dem 100jährigen Geburtstag von Bé Ruys gewidmet sein wird. Der genaue Programmablauf wird alsbald veröffentlicht werden.

Bild:   „Singen“  |  Alexander Rodchenko  |  Moskau 1928

Gemeindefahrt 2017

Die diesjährige Gemeindefahrt der Niederländischen Ökumenischen Gemeinde am 23. Juli 2017 wird uns nach Perleberg in der Prignitz führen.

Auf dem Programm stehen der Gottesdienstbesuch in der Ev. Kirchengemeinde St. Jacobi, ein Picknick sowie eine kleine Stadtführung. Auf der Rückfahrt nach Berlin wird dem Ökohof „Waldgarten“ ein Besuch abgestattet.

Wer teilnehmen möchte, nehme bitte Kontakt mit uns auf: info@hendrik-kraemer-haus.de .

Und hier finden Sie einen Rückblick auf den überaus gelungenen und in unsere komplexe Geschichte eingebetteten Tag.

 

50 Jahre israelische Besatzung. Wir dürfen nicht schweigen!

Berlin   |    Samstag, 27. Mai 2017   |    9.30 Uhr bis 19.00 Uhr

Ab 20 Uhr Konzert mit Aeham Ahmed
„Aus den Trümmern von Yarmouk – Musik für den Frieden“
Das KAIROS Palästina-Solidaritätsnetz Deutschland lädt zu dieser Veranstaltung aus Anlass des Ev. Kirchentages herzlich und dringlich ein.

Ostermarsch 2017

Weltweit ereignen sich dramatische Vorgänge. Wir leben in höchst unfriedlichen Zeiten. Und zu wenige Menschen gehen öffentlich für Frieden auf die Straße.

Darum laden auch wir ein zu den Ostermärschen, auf denen die Aufforderung an Regierungen, Frieden zu schaffen, laut wird. Den Aufruf zum Berliner Ostermarsch finden Sie hier.

ORT und ZEIT
Samstag, 15. April 2017   |   12.00 Uhr   |   Kaier-Wilhelm-Platz   |   Schöneberg

Bild: www.sputniknews.com

Politische Vesper | Bilanz

Vor fünf Jahren, am 1. April 2012, haben wir zusammen mit der Evangelischen Kirchengemeinde in der Friedrichstadt und der Hugenottenkirche zu Berlin in der Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt begonnen, vierteljährlich einen thematischen Gottesdienst, die Politische Vesper, durchzuführen.

Veränderungen im Team, das diese Vespern vorbereitet, und der Verlust des zentralen Gottesdienstortes führten zu der Entscheidung, die Reihe auszusetzen. Wir wollen eine vorerst letzte Veranstaltung zum gewohnten Termin, am 1. Sonntag im Quartal, nutzen zurückzublicken, Erfahrungen zu bilanzieren, Folgerungen zu überlegen.

Wir laden herzlich ein!

Sonntag   |   2. April 2017, 16.00 Uhr  |   Politische Vesper – Bilanz nach fünf Jahren   |   Taubenstraße 3, 10117 Berlin   |   Gemeindehaus

Karte: https://webresourcesdepot.com/free-vector-world-maps-collection/

 

Seminar: Chancen und Gefahren für den Friedensprozess in KOLUMBIEN

Heute möchten wir Sie zu unserem nächsten Seminar einladen.

Diesmal werden wir über „Chancen und Gefahren für den Friedensprozess in KOLUMBIEN“ nachdenken. In Kolumbien wurde am 29. September 2016 nach 52 Jahren Bürgerkrieg mit nahezu einer viertel Million Toten ein Friedensabkommen zwischen den Revolutionären Streitkräften (FARC) und der Regierung unter Präsident Santos geschlossen.  Doch ob und wann die dringend nötige Landreform und eine politische Demokratisierung in Gang kommen und die Wahrheit über Opfer und Täter des Bürgerkrieges ans Licht gelangt, ist ebenso offen wie die Frage, welchen Rückhalt die Regierung Santos im Land hat.

Referent und Gesprächspartner wird Martin Ling sein, Lateinamerika-Kenner und Redakteur des Neuen Deutschland. Wir freuen uns über seine Zusage und laden herzlich ein:

Samstag   |   25. März 2017   |   10.30 – 13.00  Uhr  |   „Chancen und Gefahren für den Friedensprozess in Kolumbien“  |   Stargarder Platz 32   |   10243 Berlin (gegenüber dem Ostbahnhof)

Bild: www.bing.com

Die Community Corrymeela

Die Community Corrymeela ist das älteste Zentrum für Frieden und Versöhnung in Nord-Irland. Ihr Leitwort lautet:

Corrymeela believes that people can learn to live and work well together.

Unsere Mitarbeitende Els van Vemde hat genau das im letzten Jahr erfahren. Sie verbrachte vier Wochen in Corrymeela. In ihrem Bericht klingen die feinen Erfahrungen des internationalen existentiellen Zusammenwirkens ebenso an wie die schmerzhaften Trennungen durch die sozialen und politischen Konflikte der jüngsten Nord-Irland-Geschichte.