Aber der Herr sprach zu Jona: Meinst du, dass du zu Recht zürnst?

Symposion aus Anlass des 90. Geburtstages von Domina Bé Ruys (26. bis 28. Oktober 2007)

Neben der eigentlichen Geburtstagsfeier widmeten wir der Jubilarin ein kleines Symposion, das unter dem biblischen Motto aus Jona 4,4 stand: Aber der Herr sprach zu Jona: „Meinst du, dass du mit Recht zürnst?“ Dabei ist Zürnen eigentlich nicht Bés Art. Bei aller Empörung über der täglichen Lektüre der Zeitung und aller Empathie für die Opfer von Unrecht bleibt eine hoffnungsvolle Fröhlichkeit stets ihre Grundstimmung. Dennoch, uns alle treibt die Frage um, wie lange imperiale Mächte im Stile von Ninive das Leben der Völker bestimmen dürfen. Dass Jona Gott grollt, weil dieser Bosheit gewähren lässt und auf Wiedergutmachung verzichtet, können wir gut nachvollziehen. Gottes Rechtfertigung ist die Frage: „Meinst du, dass du mit Recht zürnst?“ Bei Jona bleibt sie offen …

Download

Symposium und Bé Ruys 90. Geburtstag

(26. – 28. Oktober 2007)

Aber der HERR sprach zu Jona: „Meinst du, dass du mit Recht zürnst?“ (Jona 4, 4 u. 9)

Unter dieser Losung veranstalteten wir anlässlich des 90. Geburtstags von Domina Bé Ruys ein großangelegtes Symposium, bei dem wir viele langjährige Freunde aus Deutschland, der Niederlande, Indien, der Schweiz, aus Togo und vielen anderen Orten der Welt wiedertrafen. Einerseits wollten wir mit dem Symposium vor allem Bé ehren, indem wir ihr eine Veranstaltung widmen. Andererseits sollte es auch die Gelegenheit bieten, Erfahrungen und Einsichten aus der ökumenischen Bewegung auszutauschen. Als wir zum 75. Geburtstag von Bé schon einmal ein Symposion durchführten, haben wir anhand der biblischen Geschichte von Lazarus über Aufgaben und Strategien in einer neuen politischen und gesellschaftlichen Situation nachgedacht. Seitdem ist eine positive Wende nicht eingetreten und ein gerechter Frieden für Mensch und Natur scheint fern wie eh und je. Das macht uns oft bitter und zornig. Zugleich suchen wir nach hoffnungsvollen Perspektiven. Und so versuchen wir „der Geschichte ins Gesicht zu sehen“ (in Anlehnung an den Titel des Buches über Bé Ruys).

Vieles von dem, was uns bewegt, finden wir im Jona-Buch wieder. Es spricht vom Verhältnis Israels zu den Völkern. Es setzt sich mit der Bosheit des Imperiums auseinander. Es reflektiert die Rolle des Propheten. Und es spricht von Bekehrung – der von Ninive, der von Gott; auch der des Propheten? Und so stellten wir das Jona-Buch in den Mittelpunkt unserer Tagung.

Die Beiträge zum Symposium wie auch die vorbereitenden Predigten zum Jona-Buch wurden dokumentiert. Download

„Human Rights and Intercultural Competence Training“

(InDi, 2. – 9. September 2007)

Achtung der Menschenrechte und interkulturelle Verständigung sind Voraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser Prägung. Um diese Gedanken auch in der Praxis der Jugendarbeit in verschiedenen europäischen Ländern einfließen zu lassen, veranstaltete unser Gruppe des Interkulturellen Dialogforums (InDi) dazu ein internationales Multiplikatorentraining.

Unsere Partnerorganisationen aus Schottland, Rumänien, Österreich, Ungarn, Italien und Dänemark schickten jeweils zwei Teilnehmende. Es gab Länderberichte, in denen die Teilnehmenden ihre Organisation mit Blick auf ihren Beitrag zur Arbeit für Menschenrechte vorstellten; Vorträge und Diskussionen; Spiele aller Art; Kleingruppenarbeit; einen Film über Dalits in Indien; eine Begegnung mit jungen Palästinensern und Israelis; Exkursionen zu „Human Rights Watch“ und in die Gedenkstätte Sachsenhausen sowie zwei Stadtrundgänge – einen zum Thema „Menschenrechtsverletzungen an der DDR/BRD-Grenze“ und einen über „Interkulturelles Zusammenleben in Berlin-Kreuzberg“. Das Training fand in englischer Sprache statt. Es wurde von der EU im Rahmen des Programmes „Youth in Action“ – Aktion 4.3 gefördert.

Das Programm des Trainings finden Sie hier.

„Wie tolerant sind die Religionen eigentlich?“

(InDi, 29. – 30. Juni 2007)

Dialog. Offenheit. Toleranz. – Derartige Schlagworte begegnen uns ständig im öffentlichen Diskurs der Gesellschaft. Diverse interreligiöse Kongresse weisen dabi darauf hin, dass spätestens seit den 60er Jahren solche Begriffe auch die Beziehungen zwischen den Religionsgemeinschaften prägen.

Dialog. Offenheit. Toleranz. – das kennen wir aus dem Schmelztiegel Berlin – sind dabei wesentliche Voraussetzungen für ein friedvolles Miteinander. Doch „Wie tolerant sind Religionen eigentlich?“ – Dieser Frage müssen wir uns stellen, wenn wir mit Menschen unterschiedlichen religiösen Hintergrunds in einem säkularen demokratischen Umfeld zusammenleben wollen. Wo liegt die unverrückbare Basis einer Religion und wo gibt es Grenzen der Toleranz? Grenzen, die manchmal dem demokratischen Grundverständnis entgegenstehen können. Darüber haben wir mit Mitgliedern verschiedener Glaubensgemeinschaften diskutiert.

Das Programm des Seminars finden Sie hier.

Himmelfahrtstreffen 2007 in Utrecht/Niederlande

(17. – 18. Mai 2007)

Für das Himmelfahrtstreffen fuhren wir wieder nach Utrecht und trafen uns mit unseren Freunden und Freundinnen in den Niederlanden, um über unsere Arbeit zu berichten und uns austauschen. Im Anschluss Gemeinden besuchten wir verschiedene Gemeinden, die unser Anliegen für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung teilen.

Politisches Nachtgebet

(Pfingstsonntag, Mai 2007)

Der Ökumenische Rat Berlin-Brandenburg veranstaltete zum siebenten Mal am Pfingstfest die sogenannte „Nacht der offenen Kirchen“. In Rahmen dieser Veranstaltung haben wir die Berliner und Berlinnerinnen zu einem politischen Nachtgebet in unser Haus eingeladen. Wenige Wochen vor dem G8-Gipfel in Heiligendamm wollten wir auf die sich formierende Protestbewegung aufmerksam machen. Inhaltlich haben wir unsere Gedanken und Anliegen zu den Schwerpunktthemen des Gipfels in Gebete eingebracht: Landwirtschaft, Migration und Militarisierung.

Die Texte der Gebete wurden dokumentiert. Download