Seminarreihe „BUEN VIVIR“ – Gutes Leben zwischen Rio und Busan. Plädoyer für internationales Lernen – 1. Abend

27. Oktober 2012

Im Rahmen unserer Seminarreihe „BUEN VIVIR – Gutes Leben zwischen Rio und Busan. Plädoyer für internationales Lernen“ haben wir uns zunächst mit dem Konzept des Buen vivir beschäftigt.
„Buen vivir“ – Gutes Leben – meint ein Leben in einer solidarischen Welt, in der jeder das zum Leben hat, was er benötigt, und in der die Natur zugleich als eine „Vertragspartnerin“ verstanden wird. Buen vivir ist ein Leben im Einklag mit der Natur, nicht auf ihre Kosten, ein hinreichendes Auskommen anstelle ständigen Wachstums. Darüber wird weltweit diskutiert – nicht nur von einzelnen Initiativen und Gruppen, sondern auch von sozialen Bewegungen und einigen Regierungen des globalen Südens.
Referiert hat der Sozialwissenschaftler und Philologen Thomas Fatheuer. Er ist Mitarbeiter der Heinrich-Böll-Stiftung, war von 2003 bis Juli 2010 Leiter ihres Büros in Rio de Janeiro und gilt als Fachmann in dieser Sache.

Das Seminar fand in Verbindung mit der Feier von Bé Ruys‘ 95. Geburtstag und dem darauffolgenden Gemeindetag der NÖG statt.

Lotte-Holzer-Camp, 2012

(21. Juli – 4. August 2012)

Auch dieses Jahr lautete das Thema Zwangsarbeit in der NS-Zeit (1933-1945) und in der Gegenwart. Das Camp setzte sich aus zwei Teilen zusammen – aus praktischer Arbeit und aus Studieneinheiten. Eine Dokumentation für dieses Jahr gibt es nicht.

Studientag „Nachbar Polen“

12. Mai 2012

Der Studientag diente der inhaltlichen Vorbereitung für die Reise, war aber zugleich für alle gedacht, die sich für unser Nachbarland interessieren. Der Historiker Mateusz Hartwich führte in die polnische Landesgeschichte ein. Einblicke in die Stadtgeschichte von Łódź veranschaulichten exemplarisch einige Aspekte des Schicksals des oft geteilten Landes und seiner Menschen. Nach einer Abendbrotpause wurde der eindrückliche polnische Film „Das gelobte Land“ von Andrzej Wajda aus dem Jahr 1974 gezeigt, der das Leben in der Industriemetropole am Ende des 19. Jahrhunderts thematisiert.

Der Text von Dr. Mateusz Hartwich lässt sich hier downloaden.

Gerechter Friede und die Kirchen

(22. Oktober 2011)

Seminar im Rahmen der Veranstaltungsreihe 2011-2012 zum Thema GERECHTER FRIEDE

Über Jahrzehnte hat der Freitag im HKH eine besondere Rolle gespielt. Während der Anfänge des Hauses traf man sich wöchentlich zum Gespräch über Fragen aus Kirche und Gesellschaft, später bildete sich der Freitag-Abend-Kreis heraus, ein monatlicher thematischer Jour fixe für alle Freunde und Freundinnen des Hauses. Ab Oktober 2011 haben wir eine neue Form des gemeinsamen Debattierens gewählt. Zunächst führen wir im Winterhalbjahr 2011/2012 drei Seminare zum Gerechten Frieden, der gegenwärtig auch das große Thema der ökumenischen Bewegung ist, durch. Auf der Internationalen Ökumenischen Friedenskonvokation in Kingston/Jamaika war deutlich geworden, dass der Prozess zur Überwindung von Gewalt, der in einen gerechten Frieden mündet, noch keineswegs abgeschlossen ist. Im Gegenteil: Es gibt Stimmen, die meinen, die Kirchen der Ökumene hätten schon einmal zielgenauer gesprochen, fortschrittlicher, prophetischer als in Kingston …

Das erste Seminar unserer neuen Veranstaltungsreihe fand im Rahmen der Gemeindetage statt. Refernet war der ehemalige Generalsekretär des Ökumenischen Rates Prof. Dr. Konrad Raiser.

Lotte-Holzer-Camp, 2011

(30. Juli – 13. August 2011)

Auch dieses Jahr organisierten wir in Zusammenarbeit mit dem SCI Deutschland das internationale „Lotte-Holzer-Camp“ zum Thema Zwangsarbeit in Vergangenheit und Gegenwart. Es nahmen Teilnehmer_Innen aus Deutschland, Kirgistan, Norwegen, Rußland, Spanien, Tschechien, Türkei und Ungarn teil. Das Camp setzte sich aus zwei Teilen zusammen – aus praktischer Arbeit und aus Studieneinheiten. Die Teilnehmenden haben zunächst täglich 4h im Rahmen eines Studienprojektes von Studenten der FHTW Berlin in einem Keller des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit in Berlin-Oberschöneweide alte Inschriften dokumentiert und die restlichen Tage bei leichten gärtnerischen Arbeiten auf dem Gelände geholfen. Parallel zu der praktischen Arbeit gab es wieder Diskussionen, Präsentationen und Exkursionen. Vergangenheit und Gegenwart von Zwangsarbeit und unfairen Arbeitsbedingungen, Krieg und Gewalt wurden überdacht und dem positive Ideen und Beispiele für die Verwirklichung von Gleichheit, Menschenrechten und Dialog gegenübergestellt

Lotte-Holzer-Camp, 2010

(31. Juli -14. August 2010)

Thema: internationales Workcamp zum Thema Zwangsarbeit (in Zusammenarbeit mit SCI Deutschland)

Dieses Jahr war unser Workcamp ein fast reines Frauencamp. Die Teilnehmerinnen kamen aus Belgien, Frankreich, Tschechien, Schottland, Serbien und Slowenien. Der einzige Teilnehmer kam aus Serbien. Er schien sich aber in der Runde der Frauen recht wohl zu fühlen.

Diese Jahr konnten wir für die praktische Arbeit wie bereits 2008 wieder auf das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Berlin-Oberschöneweide zurückgreifen. Gemeinsam mit Studenten der FHTW Berlin dokumentierten die CampteilnehmerInnen Inschriften im Keller unter der Baracke 13 und bereiteten damit den Weg, die Keller für die Öffentlichkeit zugängig zu machen.

Die Arbeit mit dem dokumentartheater Berlin an einem Theaterstück, was am Ende des Camps aufgeführt werden sollte, musste leider wegen Krankheit der Regisseurin ausfallen. Freundlicherweise halfen uns einige Projekte, die entstandene Lücke mit der Erweiterung unseres Studienteils zu füllen.

Ein Highlight des Studienteils war u.a. das Treffen mit einer halbjüdischen Zeitzeugin, die als junges Mädchen in Oberschleßien erst als „Jüdin“ und später als „Deutsche“ Zwangsarbeit leisten musste. Außerdem gedachten wir am 8. August dem Atombombenabwurf auf Hiroshima vor 60 Jahren und stellten aus diesem Anlaß unseren Friedenspfahl auf. Der Pfahl trägt auf allen Seiten in mehreren Sprachen die Aufschrift „Möge Friede auf Erden sein“. Die Aktion solche Pfähle aufzustellen, wurde vor mehr als 50 Jahren von der japanischen Dichter und Philosophen Masahisa Goi gegründete Friedensorganisation „World Peace Prayer Society“ (WPPS) angestoßen.

Das Programm des Workcamps finden Sie hier.

„Auf den Spuren Thomas Müntzers“ – Ökumenische Studienfahrt nach Allstedt, Mühlhausen, Bad Frankenhausen, Stolberg

(28. – 30. August 2009) mit vorbereitendem Seminar ( 18. April 2009)

Zwischen Harz und Thüringer Wald, 250 km südlich von Berlin, liegt eine der interessantesten Kulturlandschaften Deutschlands. Jena – Weimar – Erfurt – Eisenach bilden eine brilliante Kette markanter Städte. Burgen zeugen vom Ehrgeiz ihrer Fürsten, Pfalzen erinnern an wandernde Kaiser, Museen ehren ruhmreiche Klassiker. Der Erfurter Mönch Martin Luther ist in aller Munde. Nach Thomas Müntzer, dem Reformator von Allstedt, ist allerdings keine Kirche benannt. Er hat die Partei der Bauern, Landarbeiter und Kleinbürger ergriffen und gilt als verfemt und gescheitert. Wir wollen genauer hinschauen.

Das Seminar umfasste Beiträge von Nina Schmidt zu Reformation und Bauernkrieg – Eindrücke und Fragen beim Studium der Kirchengeschichte; von Prof. Peter Vogler zu Thomas Müntzer und der Bauernkrieg von 1525 und von Giselher Hickel zu Aus der Fürstenpredigt Müntzers von Allstedt. Außerdem wurden Dias vom Monumentalgemälde „Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“ (1987) von Werner Tübke in Bad Frankenhausen gezeigt.

Wir widmeten diese Veranstaltung dem am 1. April 2009 verstorbenen Freund unseres Hauses, dem niederländischen Historiker Dr. Lodewijk Blok.

Lotte-Holzer-Camp, 2008

(11. – 22. August 2008)

Thema: moderne und NS-Zwangsarbeit

Dank der Vermittlung durch die Workcamp-Organisation SCI (Service Civil International e.V.) konnten wir dieses Jahr junge Leute aus Finnland, Spanien und Bulgarien begrüßen. Inhaltlicher Schwerpunkt des diesjährigen Camps war das Thema „Zwangsarbeit“. Die Teilnehmenden arbeiteten vormittags im „Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit“ in Berlin-Schöneweide und näherten sich nachmittags auf verschiedene Art und Weise dem Thema. Ein Liederabend mit Johan Mejer, ein Besuch in der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen, ein Filmabend über eine ukrainische Zwangsarbeiterin in Anwesenheit der Regisseurin haben veranschaulicht, was Zwangsarbeit bedeutet. Um heutige Formen von Zwangsarbeit ging es in mehreren, von InDi gestalteten Arbeitseinheiten.

Das Programm finden Sie hier.

„Solidarische Ökonomie – Alternative Ökonomie“

Ökumenische Studienwoche (LOS, 2. – 10. April 2007)

Die diesjährige Studienwoche konnten wir leider nur mit wenigen Teilnehmenden aus Deutschland und Frankreich durchführen, da die Visa für die angemeldeten osteuropäische Teilnehmenden verweigert wurden. Diese Tatsache stellt uns vor ein grundlegendes Problem, was uns zwingt andere Wege zu finden, osteuropäischen Teilnehmenden einen Zugang zu unseren Seminaren zu verschaffen.

Abgesehen von diesem organisatorischen Ärgernis waren insbesondere die Kontakte mit genossenschaftlichen und lokal orientierten Projekten eine eindrückliche Erfahrung.

Das Programm des Seminars finden Sie hier.

„Gefahren des christlichen Fundamentalismus“

(23. – 24. Februar 2007)

Ein Seminar des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg und der NÖG

Die Zeiten, in denen Politik und Religion zwei Bereiche waren, die deutlich voneinander getrennt gehalten wurden, scheinen hinter uns zu liegen. An fast allen Krisenherden dieser Tage spielt die Zugehörigkeit zu Glaubens-Gemeinschaften eine Rolle, häufig genug eine fatale Schlüsselrolle. Im Namen Gottes wird nicht nur Versöhnung gepredigt, sondern werden auch Menschen bedroht, vertrieben, getötet. Weiterlesen „„Gefahren des christlichen Fundamentalismus““