Man sagt hier begann und endete das 20. Jahrhundert mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges und dem Zerfall Jugoslawiens mit den nachfolgenden Kriegen. Der Blick auf Bosnien und Herzegowina ist immer noch stark von diesen Ereignissen geprägt, die die komplexen Entwicklungen in der Gegenwart überschatten.
Auf einer Studienreise nach Bosnien/Herzegowina erhielten wir einen Einblick in das politische, kulturelle und soziale Leben in einem Land, das hart um seine Identität zwischen Ost und West, Krieg und Frieden, Vergangenheit und Zukunft ringt. Unsere Eindrücke, wie auch einige interessante Informationen haben wir in einem Dossier zusammengestellt.
Anregungen für Gemeinden und Gruppen zum Studium des Dokumentes
Eines der gegenwärtig wichtigsten Dokumente zum israelisch-palästinensischen Konflikt trägt den Titel „Kairos Palästina – Die Stunde der Wahrheit“. Es ist zugleich ein für die ökumenische Bewegung insgesamt wichtiger Text. Die Autoren sind palästinensische Christen und Christinnen. Die Kirchenleitungen in Jerusalem haben sich dazu bekannt, und das Dokument wurde im Dezember 2009 der Öffentlichkeit übergeben.
Im Rahmen der vom Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg veranstalteten Nacht der offenen Kirchen luden wir zu politischen Nachtgebeten ein. Die Gebete standen unter dem Motto „Leben ist keine Ware“. Anlass war die nach Pfingsten stattfindende 9. UN-Vertragsstaatenkonferenz zur Konvention über die biologische Vielfalt (CBD). Diese kleine Broschüre soll die in den Gebeten vorgetragenen Worte festhalten, bündeln sowie zum Mitbeten und Weiterdenken anregen. Die Gebete folgen dem Schema Information und Analyse – Biblische Reflexion – Fürbitte. Die anschließenden Gespräche ließen sich leider nicht festhalten. Sie gehören aber zu den Politischen Nachtgebeten dazu.
Neben der eigentlichen Geburtstagsfeier widmeten wir der Jubilarin ein
kleines Symposion, das unter dem biblischen Motto aus Jona 4,4 stand: Aber der
Herr sprach zu Jona: „Meinst du, dass du mit Recht zürnst?“ Dabei ist Zürnen
eigentlich nicht Bés Art. Bei aller Empörung über der täglichen Lektüre der
Zeitung und aller Empathie für die Opfer von Unrecht bleibt eine hoffnungsvolle
Fröhlichkeit stets ihre Grundstimmung. Dennoch, uns alle treibt die Frage um,
wie lange imperiale Mächte im Stile von Ninive das Leben der Völker bestimmen
dürfen. Dass Jona Gott grollt, weil dieser Bosheit gewähren lässt und auf
Wiedergutmachung verzichtet, können wir gut nachvollziehen. Gottes
Rechtfertigung ist die Frage: „Meinst du, dass du mit Recht zürnst?“ Bei Jona
bleibt sie offen ...
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Vom 6. bis 8. Juni 2007 fand in Heiligendamm wieder ein Gipfeltreffen der
G8-Staaten statt. Nicht alle Menschen erachten diese Weichenstellung der G8 für
sinnvoll. Vor allem aus diesem Grund hatte sich seit Jahren eine breite
Protestbewegung zusammengefunden. Neben der direkten Teilnahme an der
Großdemonstration und den begleitenden Veranstaltungen in Rostock haben auch
wir eine Antwort nach Heiligendamm geschickt. Diese Broschüre soll das Band
unseres Protestes, dass vom Hendrik-Kraemer-Haus in Berlin über eine
Veranstaltung von MEET (More Ecumenical Empowerment Together) auf dem
Schwanberg bis nach Heiligendamm weitergereicht wurde, nochmals sichtbar werden
lassen und zur weiteren Reflexion anhalten.
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Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit, zwischen europäischem
Selbstverständnis und Diskriminierung einer speziellen Gruppe von Europäern
wurde auf der Tagung thematisiert. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf die
Themen Bildung und Teilhabe am politischen Leben gelegt. Wir haben versucht,
gezielt den Dialog zwischen Romavertretern aus möglichst vielen Ländern
anzuregen. Als klares Ergebnis wurden daraufhin zwei Angriffsstellen für
notwendige Veränderungen definiert: die lokale Politik und die
gesamteuropäische Verantwortung. Diese Broschüre dokumentiert einige der
Referate und bietet weitere interessante Texte sowie eine Referenzliste zum
Thema.
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Vom 3. bis zum 5. Dezember 2004 fand ein Seminar zum deutschen Kolonialismus
in Afrika und seinen Wirkungen statt. Anlass waren der 120. Jahrestag der
"Berliner Kongo-Konferenz", die ganz in der Nähe des Hendrik-Kraemer-Hauses, im
einstigen Reichskanzlerpalais in der Wilhelmstraße stattfand, und der 100.
Jahrestag der Zerschlagung des Aufstandes der Herero und Nama in Namibia. Das
Seminar machte deutlich, dass das Verhältnis zwischen Europa und Afrika seit
dem 15. Jahrhundert von wirtschaftlicher Dominanz und zivilisatorischer
Arroganz des Nordens über den Süden geprägt ist.
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Mit dem 1. Mai 2004 ist die „EU-Familie“ um neue Mitglieder gewachsen.
Menschen von Nikosia bis Tallin feierten begeistert den „Eintritt“ in den
„Club“ Europa. Zugleich ruft diese Erweiterung aber auch Ängste hervor:
Lohndumping, Sozialabbau, Verlust der nationalen Identität. In einem Seminar
wurde über die soziokulturellen Auswirkungen der EU-Erweiterung diskutiert,
neue Informationen aufgenommen, in Arbeitsgruppen reflektiert, in einer
internationalen Gruppe Erfahrungen ausgetauscht und diskutiert, Berlin als
Scharnier zwischen Welten zu erleben. Die Ergebnisse wurden in einer
Handreichung zusammengefasst.
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Die Ökumenische Studienwoche bestand aus intensiven und fruchtbaren
Gespräche und Vorträgen über die Verfügbarkeit und Qualität von Nahrungsmitteln
in verschiedenen Ländern Europas, über Hunger weltweit und in nächster Nähe,
über biologische und industrielle Landwirtschaft, das Für und Wider der
genetischen Veränderung von Landwirtschaftsprodukten, sowie die Rolle der
Frauen bei der Ernährung der Familien. Den Kurzbericht und einige Texte aus den
Referaten haben wir zu einer Handreichung zusammengefasst.
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„Wie universell sind die universellen Menschenrechte?“ – war die
Fragestellung eines Seminars der Anti-Rassismus-Gruppe (ARG). Das Fragezeichen
wurde dabei ganz bewusst gesetzt, da das Thema Menschenrechte und seine
universale Geltung in vielen Ländern noch in Frage gestellt wird. Das Thema
Menschenrechte ist nach wie vor ein Zankapfel zwischen den westlichen
Demokratien und den Ländern des „Südens“. Während die Europäer und die
christlich geprägten Länder die Menschenrechte in der europäischen
Rechtstradition als universelle Normen verstehen, betrachten viele Ländern des
„Südens“, vor allem der ostasiatischen und islamischen Staaten, die
Menschenrechte als eurozentristisch und sehen in ihnen eine Form des „geistigen
Kolonialismus“. Was steht hinter dieser Ablehnung?
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Anfang 2010 verbrachte Giselher Hickel drei Monate in Bethlehem, wo er sich im Rahmen des Ökumenischen Begleitprogramm für Palästina und Israel (EAPPI) als internationaler "Begleiter" engagierte. Die Mitarbeit an dem Programm des ÖRK war für ihn mit der Rückkehr nach Deutschland jedoch nicht beendet. Sondern er ist seitdem in ein Informationsnetz eingebunden, das ihn mit Menschen in der Region und mit kirchlichen, jüdischen und säkularen Solidaritätsgruppen in Europa verbindet. Ein Jahr nach seiner Rückkehr zieht er ein Resümee.
Wir kritisieren das Abschiebegeschehen bezüglich der Sammelabschiebungen nach Vietnam und wendeten uns mit einem kritischen Brief an die beteiligte Airline AEROFLOT.
Der Entwurf ist sichtlich darum bemüht, fest bei der Sache, bei seiner
Sache, zu bleiben, nämlich der Theologie. Die Gedankengänge sind streng in der
Sprache der kirchlichen Tradition gefasst und wollen, jenseits aller
konfessionellen Fixierungen, einem biblischen Geist entsprechen. Diesem
Bestreben zollen wir Respekt. ...
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Wir haben uns in der Vergangenheit vornehmlich mit ökonomischen Themen, bzw.
den Schnittpunkten von Ökonomie und Theologie, befasst. Der Protest der
Symbolhandlungen vom 11. September richtete sich ausdrücklich gegen markante
Symbole der wirtschaftlichen Globalisierung. Der Krieg der USA in Afghanistan
verfolgt ebenfalls ökonomische Ziele. Insofern ist fraglos Mammon zentral im
Spiel. Eine unserer grundlegenden Einsichten ist die, dass die
Selbstmordanschläge vom 11. September und der Krieg in Afghanistan unabhängig
voneinander analysiert werden müssen. Ob die USA in jedem Fall früher oder
später militärisch in Zentralasien offen aktiv geworden wären, ist eine
spekulative Frage. Offensichtlich entschiedenen sie sich jedenfalls, von einer
angemessenen und wirkungsvollen Reaktion auf den Angriff auf ihre Hauptstädte
abzusehen zugunsten eines Krieges, der vorgeblich der Ergreifung der Täter,
tatsächlich aber ganz anderen Zielen dient. Dieser durchtriebene politische
Schachzug kam so prompt und erscheint so abgefeimt, dass fast zwangsläufig im
Hintergrund die böse Frage auftaucht, ob das schreckliche Geschehen vom 11.
September nicht von finsteren Kräften in den USA gebilligt, provoziert oder gar
eingefädelt wurde.
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