Das Haus nach 1989
Am 28. Oktober 1990 wuchsen die „Ostgemeinde“ – mit dem Namen Niederländische Ökumenische Gemeinde – und die „Westgemeinde“ – mit dem Namen Hendrik-Kraemer-Haus – anlässlich eines Gottesdienstes in der Ostberliner Erlöserkirche wieder zusammen. Die 90iger Jahre waren bestimmt von der Weiterarbeit an den gewachsenen Traditionen, die zugleich durch die gesellschaftliche Gegenwart kritisch reflektiert wurden. Das ökumenische Zentrum Hendrik-Kraemer-Haus wurde nun zu einem wichtigen Ort des Gespräches über die Geschichte und die Prägung von „Ost“ und „West“. Es ging und geht um die Bemühung, die aus der Zeit der Trennung entstandenen Mauern abzubauen.
Doch zeigte es sich schnell, dass das Haus in der Limonenstraße in Berlin-Steglitz, in der das HKH unter sehr günstigen Bedingungen untergebracht war, unter den neuen gesellschaftlichen Verhältnissen nicht zu halten war. So fanden wir nach langer Suche eine Wohnung in der Lindenstraße in Berlin-Kreuzberg, die es uns erlaubte, unsere Arbeit fortzusetzen. Im Jahr 2003 zogen wir dort ein.
Das Abschiedsjahr 2014
Am 30. April 2014 jedoch mussten wir auch diesen Ort verlassen. Dies war nun nicht nur ein Abschied von den Räumen, sondern auch von großen Teilen unserer Arbeit. Die Bibliothek wurde aufgelöst. Die Mitglieder der Wohngemeinschaft mussten ausziehen, was auch bedeutete, dass wir die Gemeinschaft mit unserer damals 96jährigen Gründerin des Hauses, Bé Ruys, aufgeben mussten. Die Ära, in der das HKH eine Ökumenische Herberge für viele unterschiedliche Menschen und ein Ort für vielfachen Austausch zu theologischen, ökumenischen und gesellschaftlichen Themen sein konnte, hatte ein Ende gefunden.
Seitdem sind wir dankbare Gäste im Andreas-Haus der St. Markus in Berlin-Friedrichshain. Dort können wir zwar keine Gäste mehr beherbergen, doch unsere seminaristische und theologische Arbeit weiterführen.