Politische Vesper | Bilanz

Vor fünf Jahren, am 1. April 2012, haben wir zusammen mit der Evangelischen Kirchengemeinde in der Friedrichstadt und der Hugenottenkirche zu Berlin in der Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt begonnen, vierteljährlich einen thematischen Gottesdienst, die Politische Vesper, durchzuführen.

Veränderungen im Team, das diese Vespern vorbereitet, und der Verlust des zentralen Gottesdienstortes führten zu der Entscheidung, die Reihe auszusetzen. Wir wollen eine vorerst letzte Veranstaltung zum gewohnten Termin, am 1. Sonntag im Quartal, nutzen zurückzublicken, Erfahrungen zu bilanzieren, Folgerungen zu überlegen.

Wir laden herzlich ein!

Sonntag   |   2. April 2017, 16.00 Uhr  |   Politische Vesper – Bilanz nach fünf Jahren   |   Taubenstraße 3, 10117 Berlin   |   Gemeindehaus

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Politische Vesper | Recht auf Teilhabe | 8. Januar 2017

Heute möchten wir Sie zu unserer nächsten Politischen  Vesper einladen. Sie ist  dem Thema

Das Recht auf Teilhabe
von Menschen
mit Behinderungen

gewidmet. Zum Reichtum einer Gesellschaft gehört das Miteinander unterschiedlicher Kulturen. Es gibt z.B. eine Kultur der Gehörlosen, sogar mit eigener Sprache. Menschen mit Seh- oder Bewegungseinschränkungen haben eine eigene Weltsicht und pflegen ihre spezielle Lebensweise. Es wäre fatal, dem mit dem Maßstab von „normal und unnormal“ zu begegnen. Menschlichkeit ist nicht an physische Bedingungen oder psychische Gesundheit gebunden.

Der Behindertenbeauftragte des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg, Stefan Kretzschmar, hat seine Teilnahme zugesagt.

Sonntag   |   8. Januar 2017   |   16 Uhr   |
Französische Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt

Die Predigt zu den Texten Lukas 7, 20-23 und Apostelgeschichte 3, 1-10 finden Sie hier.

Politische Vesper | Frieden schaffen – ohne Drohnen

5. April 2015

Es sind Wunderwerke der Technik und sie könnten nützliche Dienste leisten. Doch leider sind sie auch Werkzeuge des Todes, Symbole einer dramatischen Fortentwicklung der Kriegstechnik und einer neuen Dimension der Kriegsführung.

Ostern, Fest der messianischen Überwindung von Folter und Vernichtung, war und ist mit seinen Ostermärschen und Hoffnungssymbolen für politisch streitbare Bürger und Bürgerinnen Anlass zum Protest gegen Krieg, heiß oder kalt, mit Worten und Waffen.

„Frieden schaffen – ohne Waffen“ war eine populäre Parole der Friedensbewegung. Wir haben sie aufgegriffen und variiert, um gegen ein neues Kapitel der Tötungstechnik zu sprechen. Es war ein Ostergottesdienst, sehr konkret ausgerichtet auf unsere Sorgen und Ängste angesichts der uns umgebenden Todeswirklichkeit. Die Fachinformation steuerte die US-amerikanische Journalistin Elsa Rassbach bei. Wir reflektierten das Thema theologisch und fragten nach unserer Rolle und Aufgabe.

Der Text der Predigt kann hier heruntergeladen werden.

Politische Vesper | Nahrungsketten – Land und Lebensmittel im Griff von Konzernen

4. Januar 2015

Der „Ehre Gottes“ und dem „Frieden auf Erden“ stehen nicht nur Kriege entgegen, sondern in erster Linie der Mangel an täglichem Brot für einen Großteil der „Menschen seines Wohlgefallens“ (Lk 2,14).

Die Ernährung der Weltbevölkerung ist einer der Bereiche, an denen die kapitalistische Wirtschaftsweise mit ihrer Weltmarktstruktur notorisch scheitert. Zwar produziert sie immer mehr Lebensmittel, aber zugleich kann der Fehlernährung – sei es Unter- oder Überernährung – nicht Einhalt geboten werden. Dafür gibt es Fakten und Erklärungen; dazu hat die Bibel etwas zu sagen; dagegen muss man etwas tun, in Gebet und Aktion.

Dies haben wir in unserer ersten politischen Vesper 2015 versucht.

Der Text der Predigt kann hier heruntergeladen werden.

Politische Vesper | Abgekoppelt: Adivasi in Indien – Menschen erleiden Entwicklung

5. Oktober 2014

In der Politische Vesper im Oktober, zu der wie gewohnt die Niederländische Ökumenische Gemeinde gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde in der Friedrichstadt und der Französischen Reformierten Gemeinde einlud, ging es diesmal um Indien. Das Land steht für kulturellen und spirituellen Reichtum, für eine unglaubliche Vielfalt der Völker und Sprachen und jüngst für ein erstaunliches Wirtschaftswachstum von durchschnittlich ca. 8 % pro Jahr innerhalb der letzten Dekade. Gleichzeitig prägen Hunger, Armut, Rechtsunsicherheit das Klima in der angeblich größten Demokratie der Welt. Wie überall auf der Welt gehen Wirtschaftswachstum und menschliches Wohlergehen nur sehr bedingt oder gar nicht Hand in Hand. Die Adivasi-Völker gehören zu denen, die Entwicklung eher erleiden als erleben.

Wir erinnerten im Gottesdienst mit Information, Reflexion und aktivierendem Gebet an Menschen, deren Lebensauffassung und Widerstand zwar nicht als Vorbild für uns gelten müssen, die aber dennoch eine Alternative aufzeigen zu dem vermeintlichen Fortschritt, der Leben zerstört.

Politische Vesper | Transatlantisches Freihandelsabkommen – wessen Freiheit, wessen Handeln?

6. Juli 2014

Es gibt Bedrohungen, die offensichtlich sind und wie das Schwert des Damokles über uns schweben, Kriege etwa und atomare Katastrophen. Die Gefahr, die vom Abkommen über transatlantische Handels- und Investitions-Partnerschaft (TTIP) ausgeht, ist in harmlose Begrifflichkeit und Fortschrittsrhetorik verpackt: Freihandel, Wachstumsimpuls, Partnertschaft. Seit langem arbeiten die Vertreter der dem Gemeinwohl nicht verpflichteten privaten Wirtschaft daran, die Kontrolle über die Beziehungen nicht nur zwischen den Menschen innerhalb einer Gesellschaft, sondern auch zwischen den Völkern der internationalen Gemeinschaft zu erlangen. Das Abkommen ist ein Musterbeispiel dafür.

Vertreter der Zivilgesellschaft waren wachsam genug, um zu warnen. Die Gegenkampagne unter dem Motto „TTIP unfairhandelbar“ hat bereits verhindert, dass die Verhandlungen unbeobachtet im Kreis der Unternehmenslobbyisten ablaufen. Offen ist, ob das Schlimmste verhütet werden kann.

Mit diesem Gottesdienst versuchten wir dazu beizutragen, das Thema öffentlich zu machen, den Bezug auf den Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung und des Friedens erkennbar werden zu lassen und unsere Gemeinden und Kirchen zu ermutigen, die Kampagne zu unterstützen.

Die Texte der politischen Vesper können hier heruntergeladen werden.

Politische Vesper | Verdrängt, verleumdet, verachtet – Leben und Überleben der Roma

9. März 2014

In der Reihe der politischen Vespern, die wir gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde in der Friedrichstadt und der Hugenottenkirche durchführen, wandten wir uns diesmal gegen den Antiziganismus in unserer Gesellschaft.

Die Völkerfamilie der Roma, zu der die Sinti in Deutschland gehören, stellt die größte ethnische Minderheit in Europa dar, und zugleich die am meisten diskriminierte. Vom deutschen Faschismus wurden sie ganz im Stile des Holocaust nicht als Feinde und schon gar nicht wegen irgendwelcher Vergehen, sondern einfach wegen ihrer Zugehörigkeit zu diesem Volk verfolgt und einem grausamen Völkermord unterworfen. Es hängt mit der mangelnden Reflexion dieses in der Romanes-Sprache als ‚Porajmos‘ bezeichneten Verbrechens, seiner Ursachen und Ursprünge, zusammen, dass das Phänomen „Zigeuner“ bis heute nicht aus unseren Köpfen verschwunden ist und für anhaltende Diskriminierung sorgt.

Der Gottesdienst sollte ein kleiner Beitrag dazu sein, diesen Defekt in unserer Gesellschaft im Lichte der biblischen Botschaft zu bearbeiten und zugleich Solidarität mit den vielfach benachteiligten Menschen in unserer Mitte zu bekunden.

Die Texte der politischen Vesper können hier heruntergeladen werden:

Politische Vesper | Über Atomwaffen in Deutschland und anderswo

6. Oktober 2013

Sie sagen: Wir haben mit dem Tod einen Bund geschlossen.  (Jesaja 28, 15)

Massenvernichtungswaffen waren in diesen Wochen ein zentrales Thema der Weltpolitik. Sie drohten als Auslöser für eine fatale Ausweitung des furchtbaren Krieges in Syrien benutzt zu werden. Die Staatsmänner, die durch die lauteste Kriegsrhetorik auffielen, waren gleichzeitig darauf bedacht, ihre Vorräte an den atomaren Massenvernichtungswaffen zu hüten.

Gemeinsam mit IPPNW (Internatinale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges) machten wir auf das Programm zur Modernisierung der US-amerikanischen Atomwaffen auf deutschem Boden aufmerksam und wendeten uns mit Information, Reflexion, Gebet und anderen Aktionen dagegen.

Ausführliche Information zum Thema gab uns Frau Xanthe Hall, die Leiterin der Kampagne „atomwaffenfrei jetzt“ von IPPNW.

Die Texte zu Reflexion, Gebet und Aktion finden Sie hier zusammengefasst.

Politische Vesper | Kirche und Rechtsextremismus

7. Juli 2013

Diese Politische Vesper stand unter dem Motto ... und deinen Nächsten wie dich selbst (Lk 10,27; 3. Mo 19,18).

In dem Dreischritt Information – Reflexion – Gebet und Aktion wurde das Thema Kirche und Rechtsextremismus „ins Gebet“ genommen.

Das Thema ist aktuell wie so oft, und viele Ungewissheiten begleiten unseren Alltag. So sind beispielsweise Fragen wie diese nicht aus der Luft gegriffen:

  • Soll ein NPD-Mitglied in den Gemeindekirchenrat gewählt werden?
  • Kann der Gemeindegarten für eine Sonnenwendfeier zur Verfügung stehen?
  • Darf ein Pfarrer zur Blockade einer Neonazi-Demonstration aufrufen?

Mitbeteiligt waren:

  • Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus
  • Initiativen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus, i.e. „Reachout“ Berlin-Kreuzberg, Zentrum für Demokratie Treptow-Köpenick

Das Textsammlung der Vesper können Sie hier finden.

 

Politische Vesper | Wasser – Lebensquell oder Geldquelle?

7. April 2013

Die Vesper war wieder aufgeteilt in den Dreischritt: Information – Reflexion – Gebet und Aktion. Die Stichworte, mit denen wir uns beschäftigten, waren:

  • Privatisierung von Gemeingut
  • EU-Konzessionsrichtlinie
  • Berliner Wassertisch
  • Wasser ist ein Menschenrecht

Anknüpfungspunkt für die theologische Reflexion war ein Vers aus dem Psalm 24: „Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen“.

Die Textsammlung der Vesper können Sie hier downloaden.