Der Tag stand diesmal unter dem Thema Ökumene. Damit nahmen wir auf, was uns das ganze Jahr über schon beschäftigt hatte: Die Frage, wo sich die ökumenische Bewegung gegenwärtig befindet und welche Veränderungen sie durchläuft. So begann der Gemeindetag mit einem Bericht über die Studienreise zum ÖRK in Genf.
Schwerpunkt des Gemeindetages war ein Vortrag von Prof. Dr. Konrad Raiser, dem ehemaligen Generalsekretär des ÖRK, über die gegenwärtige Situation des ÖRK, die ökumenische Entwicklung in der DDR und die Herausforderungen für die heutige Ökumene Berlins. Dass die Impulse, die vom ÖRK ausgehen, für die lokale Arbeit eminent wichtig sind und dass in den DDR-Kirchen nach wie vor bedenkenswerte Erkenntnisse gerade für die „Gemeindeökumene“ entstanden, wurde sehr schnell deutlich. Heute fehle der Fülle der ökumenischen Initiativen und ökumenisch sensibilisierten Menschen in Berlin ein stabilisierendes ökumenisches Netz für den regelmäßigen Austausch und die Koordination von Aktivitäten, konstatierte Konrad Raiser. Was zugleich fehle, seien ökumenische Bildungsangebote. Denn: „Blickt man auf die Gruppen und Kreise ökumenisch aufgeschlossener und engagierter Menschen in unseren Kirchen, dann ist die Überalterung kaum zu übersehen. Der ökumenische Impuls überträgt sich nicht selbstverständlich von einer Generation auf die andere. Ökumene ist und bleibt eine immer neue Lernaufgabe.“
Schließlich war es eine ermutigende Tatsache, dass das Ökumenische Netz in Deutschland (ÖniD) seine zeitgleich stattfindende Jahresversammlung dazu nutzte, lokale ökumenische Initiativen kennenzulernen und in diesem Zusammenhang auch den Gemeindetag der NÖG zu besuchen.