Was zieht uns an? Von der Herkunft unserer Kleidung
Der größte Teil unserer Kleidung wird in Billiglohnländern Asiens oder Lateinamerikas genäht. Die Arbeitsbedingungen sind oft gesundheitsschädigend, der Lohn nicht existenzsichernd für die Familien, die Arbeitszeit 10-12 Stunden, zusätzliche Überstunden oft erzwungen, Gewerkschaften verboten usw.
Am 23. April 2013 stürzte ein fünfstöckiger, als Fabrik ungeeigneter, baufälliger Industriebau in Savar, Bangladesh, ein. Trotz Warnungen und versuchter Weigerung waren ca. 3500 Textilarbeiter*innen gezwungen worden, an dem Tag darin zu arbeiten. 1138 fanden den Tod, ca. 2000 wurden verletzt. Es war eine, die schwerste, von vielen Katastrophen in der Textilindustrie.
Wir sind Teil der Kette aus Fabrikbesitzern, Regierungsstellen, Produzent*innen, Handelsketten und Konsument*innen. Wir kaufen heute doppelt so viele Kleidungsstücke wie vor 20 Jahren – grob gerechnet 40 statt 20 Kleidungsstücke durchschnittlich pro Person im Jahr. Wir sind angewiesen auf das, was es zu kaufen gibt. Die Handelsketten richten sich bei Menge und Art des Angebotes nach unserer Nachfrage.
Diesen fatalen Zirkel haben wir in dem Gottesdienst durchdacht. Mit dabei: Kampagne für Saubere Kleidung im INKOTA Netzwerk e.V., vertreten durch Berndt Hinzmann.
Der Gottesdienst wurde gemeinsam vorbereitet durch die Evangelische Friedrichstadtgemeinde, die Französische Kirche zu Berlin und die Niederländische ökumenischen Gemeinde.
Der Text der Predigt kann hier heruntergeladen werden.