Lotte-Holzer-Camp 2004

(LHC, 25. Juli – 8. August 2004)

Die 17 Teilnehmer und Teilnehmerinnen kamen dieses Jahr aus Belarus, Deutschland, aus Kolumbien, Litauen, Moldawien, Polen, Transnistrien (Teilrepublik Moldawiens), aus der Ukraine und aus Ungarn. Den Einstiegsreferaten über die Herbert-Baum-Gruppe und über Charlotte Holzer, die dem Camp den Namen gab, folgte eine Diskussion über die Bedeutung solcher internationaler Camps für die persönliche Entwicklung und die Erziehung zur Zivilcourage diskutiert. Eigene Beiträge gaben den Teilnehmenden dabei Gelegenheit, ihre Ideen und Einstellungen zur Politik und Weltreligionen zum Ausdruck zu bringen.

Es folgte eine lebhafte Diskussion über die kulturelle Verschiedenartigkeit und unterschiedliche religiöse Prägung der Teilnehmenden. Deutlich erfasst wurde die Rolle der eigenen Biographie, aber auch der des familiären und gesellschaftlichen Hintergrunds. Didaktische Spiele wurden als Methode eingesetzt, z.B. unter der Frage „Kann man andere Religionen überhaupt verstehen?“ Dies führte zu lebhafter Diskussion mit moslemischen Hausbewohnern. Die Kontakte zur jüdischen Gemeinde in Berlin waren spärlich. Umso wichtiger waren der Kontakt mit jüdischer Geschichte durch die Arbeit auf dem Friedhof und entsprechende Erläuterungen zu Riten und Bräuchen, die Teilnahme an einem Jüdischen Gottesdienstes und der Besuch des Jüdischen Museums. Ein Schwerpunkt und Kontinuum des Workcamps war/ist die tägliche gemeinsame gärtnerische Arbeit auf dem Friedhof. Die Teilnehmenden waren durchweg zufrieden mit der Arbeit. Bei dem Besuch der Gedenkstätte des KZ Sachsenhausen war es wichtig, dass Gemeindemitglieder der Niederländisch Ökumenischen Gemeinde die Gruppe begleiteten und dass anschließend eine Begegnung mit dem Ortspastor von Oranienburg/Sachsenhausen stattfand. Die half bei der gemeinsamen Reflexion des Erlebten. Im Gespräch mit dem 90jährigen Zeitzeugen Eberhard Rebling wurden dramatische Erlebnisse und Erfahrungen aus dem antifachistischen Widerstand lebendig. Ergänzend gab es ein -äußerst positiv aufgenommenes- Stadterkundungsspiel, dass die Geschichte und denkwürdigen Orte der Stadt Berlin leicht erfassbar machte.

Das Programm des Workcamps finden Sie hier.