Begegnungen mit dem Zeitzeugen Rudolf Weckerling

(InDi, November 2008)

Im November fanden mehrere Treffen mit Rudolf Weckerling statt – einem 97jährigen Theologen, der während des 2. Weltkrieges Mitarbeiter der Bekennenden Kirche war und sich nach dem Krieg für die Ökumene und die Völkerverständigung, unter anderem bei „Aktion Sühnezeichen“, stark machte. Wir begegneten einem beeindruckend lebendigen und humorvollen Menschen, erfahrungsreich und voller Geschichte(n)! Er erzählte aus seinem Leben und ermutigte uns, in den eigenen Familien nach der Mitverantwortung im Faschismus zu forschen. Als Mitglied der Bekennenden Kirche wurde er mehrere Male inhaftiert. Später hat er sich als Pfarrer in Westberlin dafür engagiert, die verhängnisvolle Verquickung von Kirche und Staat zu lösen und hierarchische Strukturen in Kirche und Gemeinde zu durchbrechen und abzubauen. Bußfertigkeit gegenüber dem Judentum ist ihm ebenso wichtig wie das Zusammenleben mit dem Islam. Ihm liegt leidenschaftlich an einer tiefgehenden reflektierenden Theologie, die die Gesellschaft analysiert und kritisch begleitet. Seine Leidenschaft hatte uns angesteckt, so dass den Treffen eine Auseinandersetztung mit der Theologie Friedrich Wilhelm Marquardts folgte.

Gemeindetag und Besuch vom ÖNiD 2008

Der Tag stand diesmal unter dem Thema Ökumene. Damit nahmen wir auf, was uns das ganze Jahr über schon beschäftigt hatte: Die Frage, wo sich die ökumenische Bewegung gegenwärtig befindet und welche Veränderungen sie durchläuft. So begann der Gemeindetag mit einem Bericht über die Studienreise zum ÖRK in Genf.

Schwerpunkt des Gemeindetages war ein Vortrag von Prof. Dr. Konrad Raiser, dem ehemaligen Generalsekretär des ÖRK, über die gegenwärtige Situation des ÖRK, die ökumenische Entwicklung in der DDR und die Herausforderungen für die heutige Ökumene Berlins. Dass die Impulse, die vom ÖRK ausgehen, für die lokale Arbeit eminent wichtig sind und dass in den DDR-Kirchen nach wie vor bedenkenswerte Erkenntnisse gerade für die „Gemeindeökumene“ entstanden, wurde sehr schnell deutlich. Heute fehle der Fülle der ökumenischen Initiativen und ökumenisch sensibilisierten Menschen in Berlin ein stabilisierendes ökumenisches Netz für den regelmäßigen Austausch und die Koordination von Aktivitäten, konstatierte Konrad Raiser. Was zugleich fehle, seien ökumenische Bildungsangebote. Denn: „Blickt man auf die Gruppen und Kreise ökumenisch aufgeschlossener und engagierter Menschen in unseren Kirchen, dann ist die Überalterung kaum zu übersehen. Der ökumenische Impuls überträgt sich nicht selbstverständlich von einer Generation auf die andere. Ökumene ist und bleibt eine immer neue Lernaufgabe.“

Schließlich war es eine ermutigende Tatsache, dass das Ökumenische Netz in Deutschland (ÖniD) seine zeitgleich stattfindende Jahresversammlung dazu nutzte, lokale ökumenische Initiativen kennenzulernen und in diesem Zusammenhang auch den Gemeindetag der NÖG zu besuchen.

Lotte-Holzer-Camp, 2008

(11. – 22. August 2008)

Thema: moderne und NS-Zwangsarbeit

Dank der Vermittlung durch die Workcamp-Organisation SCI (Service Civil International e.V.) konnten wir dieses Jahr junge Leute aus Finnland, Spanien und Bulgarien begrüßen. Inhaltlicher Schwerpunkt des diesjährigen Camps war das Thema „Zwangsarbeit“. Die Teilnehmenden arbeiteten vormittags im „Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit“ in Berlin-Schöneweide und näherten sich nachmittags auf verschiedene Art und Weise dem Thema. Ein Liederabend mit Johan Mejer, ein Besuch in der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen, ein Filmabend über eine ukrainische Zwangsarbeiterin in Anwesenheit der Regisseurin haben veranschaulicht, was Zwangsarbeit bedeutet. Um heutige Formen von Zwangsarbeit ging es in mehreren, von InDi gestalteten Arbeitseinheiten.

Das Programm finden Sie hier.

Ökumenische Studienfahrt nach Genf

(16. – 26. Juli 2008)

Im Juli hat sich eine Gruppe von 8+1 Leuten auf eine Ökumenische Studienfahrt nach Genf begeben. Unterwegs machte sie u.a. Station im Laurentiushof in Wethen , nahm an einer Kairos-Europa-Tagung in Stuttgart teil, besuchte in der Schweiz ökumenische Freunde in Biel sowie die Gemeinschaft Longo Mai und sprach in Genf mit Mitarbeitern des Ökumenischen Rats der Kirchen sowie des Ökumenischen Instituts in Bossey.

Das Programm finden Sie hier.