Kairos Palästina – Die Stunde der Wahrheit (November 2010)

Anregungen für Gemeinden und Gruppen zum Studium des Dokumentes

Eines der gegenwärtig wichtigsten Dokumente zum israelisch-palästinensischen Konflikt trägt den Titel „Kairos Palästina – Die Stunde der Wahrheit“. Es ist zugleich ein für die ökumenische Bewegung insgesamt wichtiger Text. Die Autoren sind palästinensische Christen und Christinnen. Die Kirchenleitungen in Jerusalem haben sich dazu bekannt, und das Dokument wurde im Dezember 2009 der Öffentlichkeit übergeben.

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Kurzseminar „Die Stunde der Wahrheit für Palästina und Israel“ und Gemeindetag „Die NÖG im Wandel“

(23/24. Oktober 2010)

Der vierte Sonntag im Oktober ist seit langem das Datum unseres Gemeindetages in Erinnerung an unseren ersten Gottesdienst am 30. Oktober 1949. Auch in diesem Jahr gab es wieder Gelegenheit für thematische Arbeit, Gespräch und Feiern.

Der Sonnabend war geprägt von einem Kurzseminar zum Thema: „Die Stunde der Wahrheit für Palästina und Israel“. Manon Vollprecht, Politologie-Studentin aus Berlin, und Giselher Hickel berichtetn von ihrer Mitarbeit im Ökumenischen Begleitprogramm des ÖRK in Palästina und Israel, diesmal speziell über Hebron. Sie stellten das Dokument „Die Stunde der Wahrheit“ vor, ein Hilferuf der palästinensischen Christen an die Ökumene. Dazu gibt es eine Handreichung unter dem Punkt Dokumentationen.

Am Sonntag ging es im Gespräch um die „Die NÖG im Wandel“. Der Gottesdienst, Mittelpunkt des Lebens unserer Gemeinde, ist seit Jahrzehnten der Form nach unverändert geblieben, obwohl sich Größe, Ort und Umstände der Versammlung gründlich geändert haben. Deshalb wurde eine neue Gottesdienstordnung entwickelt, die den veränderten Gegebenheiten in der Gemeinde Rechnung trägt. Konkret heißt dies, dass wir in Zukunft zugunsten eines ausgeweiteten interaktiven Textanalyseteil auf die regelmässige Predigt verzichten.

Das Täuferreich von Münster – Tragödie einer radikalen Friedenshoffnung

(27.-29. August 2010)

Ökumenische Studienfahrt nach Münster/Westphalen

Die guten Erfahrungen der vorjährigen Studienfahrt zu Müntzerstätten in Thüringen ermutigten uns, in diesem Jahr thematisch mit einer Reise nach Münster in Westfalen anzuschließen. Neben den Zeugnissen einer bewegten Geschichte, Münster ist u.a. Stadt des Westfälischen Friedens (1648), besuchten wir dort auch „radikale“ Freunde im besten Sinne des Wortes, im Institut für Theologie und Politik, bei der Oscar-Romero-Initiative und bei der Linken.

Lotte-Holzer-Camp, 2010

(31. Juli -14. August 2010)

Thema: internationales Workcamp zum Thema Zwangsarbeit (in Zusammenarbeit mit SCI Deutschland)

Dieses Jahr war unser Workcamp ein fast reines Frauencamp. Die Teilnehmerinnen kamen aus Belgien, Frankreich, Tschechien, Schottland, Serbien und Slowenien. Der einzige Teilnehmer kam aus Serbien. Er schien sich aber in der Runde der Frauen recht wohl zu fühlen.

Diese Jahr konnten wir für die praktische Arbeit wie bereits 2008 wieder auf das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Berlin-Oberschöneweide zurückgreifen. Gemeinsam mit Studenten der FHTW Berlin dokumentierten die CampteilnehmerInnen Inschriften im Keller unter der Baracke 13 und bereiteten damit den Weg, die Keller für die Öffentlichkeit zugängig zu machen.

Die Arbeit mit dem dokumentartheater Berlin an einem Theaterstück, was am Ende des Camps aufgeführt werden sollte, musste leider wegen Krankheit der Regisseurin ausfallen. Freundlicherweise halfen uns einige Projekte, die entstandene Lücke mit der Erweiterung unseres Studienteils zu füllen.

Ein Highlight des Studienteils war u.a. das Treffen mit einer halbjüdischen Zeitzeugin, die als junges Mädchen in Oberschleßien erst als „Jüdin“ und später als „Deutsche“ Zwangsarbeit leisten musste. Außerdem gedachten wir am 8. August dem Atombombenabwurf auf Hiroshima vor 60 Jahren und stellten aus diesem Anlaß unseren Friedenspfahl auf. Der Pfahl trägt auf allen Seiten in mehreren Sprachen die Aufschrift „Möge Friede auf Erden sein“. Die Aktion solche Pfähle aufzustellen, wurde vor mehr als 50 Jahren von der japanischen Dichter und Philosophen Masahisa Goi gegründete Friedensorganisation „World Peace Prayer Society“ (WPPS) angestoßen.

Das Programm des Workcamps finden Sie hier.

„Die Radikalen“: Die Mennoniten – Miterben der Täuferbewegung

(17. Juli 2010)

Kurzseminar zur Vorbereitung der Studienreise nach Münster

Die Mennoniten sind, zusammen mit Baptisten, Quäkern, den Taufgesinnten in Holland und anderen Freikirchen, Erben der Täuferbewegung, jenes Teils der Reformationsgeschichte, der in der Kirchen-geschichte oft unterschätzt wurde. Es ist eine blutige Geschichte, aber es ist auch folgerichtig, dass die Friedensarbeit einen zentralen Platz in der Verkündigung dieser Erben der „Radikalen“ einnimmt.

Martina Basso, Pastorin der Berliner Mennoniten-Gemeinde, ist eine profilierte Ökumenikerin unserer Stadt. Sie stellte ihre Kirche vor und beleutete dabei auch deren geschichtliche Wurzeln.