Gerechter Friede und die Kirchen

(22. Oktober 2011)

Seminar im Rahmen der Veranstaltungsreihe 2011-2012 zum Thema GERECHTER FRIEDE

Über Jahrzehnte hat der Freitag im HKH eine besondere Rolle gespielt. Während der Anfänge des Hauses traf man sich wöchentlich zum Gespräch über Fragen aus Kirche und Gesellschaft, später bildete sich der Freitag-Abend-Kreis heraus, ein monatlicher thematischer Jour fixe für alle Freunde und Freundinnen des Hauses. Ab Oktober 2011 haben wir eine neue Form des gemeinsamen Debattierens gewählt. Zunächst führen wir im Winterhalbjahr 2011/2012 drei Seminare zum Gerechten Frieden, der gegenwärtig auch das große Thema der ökumenischen Bewegung ist, durch. Auf der Internationalen Ökumenischen Friedenskonvokation in Kingston/Jamaika war deutlich geworden, dass der Prozess zur Überwindung von Gewalt, der in einen gerechten Frieden mündet, noch keineswegs abgeschlossen ist. Im Gegenteil: Es gibt Stimmen, die meinen, die Kirchen der Ökumene hätten schon einmal zielgenauer gesprochen, fortschrittlicher, prophetischer als in Kingston …

Das erste Seminar unserer neuen Veranstaltungsreihe fand im Rahmen der Gemeindetage statt. Refernet war der ehemalige Generalsekretär des Ökumenischen Rates Prof. Dr. Konrad Raiser.

Studienreise nach Prag und Tabor zur Hussitischen Bewegung im 15. Jahrhundert in Böhmen

(19.-21. August 2011)

2009 haben wir uns mit Thomas Müntzer, 2010 mit der Täuferbewegung beschäftigt. Wir haben uns vor Augen geführt, wie dramatisch die Bewegungen für Reformen der Kirche und die Erneuerung der Gesellschaft im 16. Jahrhundert verlaufen sind. Vergangenen Kämpfen nachzuspüren, schärft den Blick für Gegenwärtiges. 2011 setzten wir die Reihe fort. Diesmal nahmen wir uns die Hussitische Bewegung des 15. Jahrhunderts in unserem tschechischen Nachbarland vor. Wir begaben uns zu Gedenkstätten in und bei Prag, sowie in Tabor – zum Weißen Berg bei Prag, zu verschieden Gedenkorten in der Stadt, in die Keller von Tabor usw. Zugleich haben wir aber auch Gegenwärtiges erkundet – so z.B. in einer Begegnung mit Sandra Zalabova, der Generalsekretärin des Ökumenischen Rates und mit Marta Peskova vom Diakoniewerk Broumov.

Lotte-Holzer-Camp, 2011

(30. Juli – 13. August 2011)

Auch dieses Jahr organisierten wir in Zusammenarbeit mit dem SCI Deutschland das internationale „Lotte-Holzer-Camp“ zum Thema Zwangsarbeit in Vergangenheit und Gegenwart. Es nahmen Teilnehmer_Innen aus Deutschland, Kirgistan, Norwegen, Rußland, Spanien, Tschechien, Türkei und Ungarn teil. Das Camp setzte sich aus zwei Teilen zusammen – aus praktischer Arbeit und aus Studieneinheiten. Die Teilnehmenden haben zunächst täglich 4h im Rahmen eines Studienprojektes von Studenten der FHTW Berlin in einem Keller des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit in Berlin-Oberschöneweide alte Inschriften dokumentiert und die restlichen Tage bei leichten gärtnerischen Arbeiten auf dem Gelände geholfen. Parallel zu der praktischen Arbeit gab es wieder Diskussionen, Präsentationen und Exkursionen. Vergangenheit und Gegenwart von Zwangsarbeit und unfairen Arbeitsbedingungen, Krieg und Gewalt wurden überdacht und dem positive Ideen und Beispiele für die Verwirklichung von Gleichheit, Menschenrechten und Dialog gegenübergestellt

Die Hussitische Bewegung im 15. Jahrhundert in Böhmen

 (16. Juli 2011)

Im Rahmen des Studientages, der der Vorbereitung für die Studienfahrt am 19. bis 21. August 2011 nach Prag und Tabor diente, setzten sich die Teilnehmenden zunächst mit dem theologiegeschichtlichen wie auch nationalen Kontext der Hussitischen Bewegung auseinander. Auf das dadurch erlangte Basiswissen aufbauend, stellte anschließend Bernd Eccarius-Otto, Historiker am Hussitenmuseum Bernau, den Verlauf und die historische Einordnung dar.

Solidaritätsgottesdienst zum Umbruch in der arabischen Welt

(16. März 2011)

In arabischen Ländern sterben Menschen für radikale Veränderungen ihres gesellschaftlichen Umfeldes – in Tunesien und Ägypten Hunderte, in Libyen Tausende, in anderen Ländern Dutzende. Die Kämpfe, die Leiden, Siege, Hoffnungen und die Gebete der Massen gehen uns an. Jenseits bloß sensationslüsterer Schlagzeilen sind wir Zeugen einer Volksbewegung, die im Begriff ist, Welt zu verändern, und zwar auch unsere Welt. Nicht eine bessere politische Analyse, nicht eine billige Parteinahme, nicht Wohlwollen oder guter Ratschlag sind unsere Aufgaben – wohl aber gespannte Aufmerksamkeit, Solidarität und Fürbitte. Dazu luden wir in Kooperation mit der Berliner AG Asyl in der Kirche und der Evangelischen Kirchengemeinde Heilig Kreuz/Passion in die Heilig-Kreuz-Kirche ein. Wir hörten Menschen, die, aus den betroffenen Ländern kommend, unter uns leben, wir reflektierten im Lichte der biblischen Botschaft die Ereignisse und hielten Fürbitte.