Lotte-Holzer-Camp 2006

(23. Juli – 7. August 2006)

Thema: Antisemitismus, Neofaschismus und Rechtsextremismus, sowie die Politik europäischer Länder zu Krieg, Frieden und Migration.

Die Teilnehmenden kamen aus acht, in der Mehrzahl osteuropäischen Ländern. An insgesamt acht Vormittagen halfen die Teilnehmenden einem alten jüdischen Friedhof gärtnerisch zu pflegen und somit zu verhindern, dass die Erinnerung an das jüdische Leben in Berlin unter einem grünen Teppich verschwindet. Das motivierte, über das Leben dieser religiösen Minderheit in Europa bzw. in Berlin in der Vergangenheit und Gegenwart nachzudenken. Es gab zudem Länderberichte, Vorträge und Diskussionen zu Themen wie Antisemitismus, Rechtsradikalismus, die Militärpolitik der EU, die Lage von Flüchtlingen in Europa; dazu Erfahrungsberichte, und Besuche, z.B. bei ‚Xenion – Psychosoziale Hilfen für politisch Verfolgte e.V.‘ und im Anti-Kriegs-Museum, sowie die Zusammenarbeit mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche. Wir sprachen kulturelle Widersprüche an und versuchten damit tolerant umzugehen.

Aus dem persönlichen Rückblick von Yann Hentzen aus Luxemburg: „… Da alle anderen Teilnehmer/innen aus Osteuropa kamen, ermöglichte mir dieses Camp einen Einblick in eine andere Welt. … Durch das Lotte-Holzer-Camp ist mir bewusst geworden, um wieviel mehr diese Länder reich sind an Kultur und Geschichte. Aber auch das abwechslungsreiche und sehr interessante Programm machte dieses Camp für mich zu einem Erlebnis, das ich wirklich nicht missen möchte. …“

Das Programm der Begegnung finden Sie hier.

„Ich Chefin! Du . . . ? – Die Geschlechterrolle in der Gesellschaft und Arbeitswelt“

(InDi, 12. – 13. Mai 2006)

Seit der 4. UN-Weltfrauenkonferenz in Peking 1995 und spätestens mit dem Inkrafttreten des Amsterdamer Vertrages am 1. Mai 1999 sind die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union verpflichtet, den Gender Mainstreaming-Ansatz in allen gesellschaftlichen und politischen Bereichen umzusetzen und zu fördern.

Die stereotypen Geschlechterrollen sind Ergebnisse einer Sozialisation. Als umfassender Ansatz will Gender Mainstreaming Veränderungen im Geschlechterverhältnis bewirken und Frauen wie Männern die Verantwortung für die Veränderung der Geschlechterverhältnisse auflegen. Allerdings finden „Männerpolitik“ und die Existenz verschiedener geschlechtlicher Identitäten der Menschen von Homo- bis Transsexualität nur am Rande Erwähnung. Birgt das Konzept des Gender Mainstreaming die Gefahr der Fortschreibung der Polarisierung zwischen Frauen und Männern, nicht aber deren Aufhebung? Weiterlesen „„Ich Chefin! Du . . . ? – Die Geschlechterrolle in der Gesellschaft und Arbeitswelt““

„Energie-Umwelt-Zukunft“: Ökumenische Studienwoche

(LOS, 27. April – 5. Mai 2006)

Die Teilnehmenden kamen aus den Niederlanden, Polen und Portugal.

20% der Weltbevölkerung in 25 Ländern der Erde verbrauchen 80% der geförderten Rohstoffe. Für den ungehinderten Zugang zu den Energieträgern nehmen diese reichen Länder Umweltzerstörung in Kauf und zetteln Kriege an. Die Verknappung der Energieträger dient als Begründung für die Förderung der Atomenergie. Ein Besuch im niedersächsischen Energiedorf Jühnde bestärkte die Teilnehmenden darin, dass Energieeinsparungen sowie die Nutzung erneuerbarer Energie im Interesse des Klimaschutzes und der Umweltentlastung geboten sind. (Übrigens: Das HKH nutzt Öko-Strom von EWS Schönau.)

„Der Aufbruch der Linken in Lateinamerika“

Seminar (26. März 2006)

Brasilien und Argentinien, die größten Länder Südamerikas, befanden sich Anfang 2000 bis 2003 nach langjährigen Militärdiktaturen und darauf folgender neoliberaler Strukturanpassungspolitik in ökonomischen Krisen. Seit dem Regierungswechsel in Venezuela, gefolgt von dem in Bolivien und Chile, gibt es einen gesellschaftlichen Aufbruch. Venezuela bietet mit seinem Erdölvorkommen und bedarfsorientierten Wirtschaftsabkommen den USA und der EU Paroli. Die Blockbildung der MERCOSUR-Staaten (Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Venezuela) könnte den Andenpakt aushebeln. Dieses Wirtschaftsabkommen sollte aber von einer Partizipation der sozialen Bewegungen begleitet und unterstützt werden, so der Wunsch von Chávez. In fast allen Ländern der ALBA, „Bolivianischen Alternative der Amerika“, drückt die Auslandsverschuldung und schwächt die Reformen. Auf dem Prüfstand steht weiterhin in Brasilien und Argentinien das Verhältnis zwischen sozialen Bewegungen und Regierungen. Wie sieht es heute in Brasilien und Argentinien aus? Welche Erfahrungen machen die venezolanischen Basisgemeinschaften mit ihrer Regierung? Wie weit kann und wird der Transformationsprozess in Venezuela in der Frage der Besitz- und Produktionsverhältnisse, der Enteignung von Großgrundbesitz und der Demokratisierung der Entscheidungsstrukturen gehen? Diese Fragen stellten wir unseren Referenten: Bruno Müller in seinem Referat „Der gegenwärtige Aufbruch in Lateinamerika, am Beispiel Venezuela“ und n.n. von attac und FDCL zum WSF in Caracas und den wirtschaftlichen Entwicklungen in Argentinien in ihrem Beitrag „Rolle der sozialen Bewegungen in Lateinamerika“.

„Vom Westen Nichts Neues“ – Seminar zu den Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen der Europäischen Union und den AKP-Staaten

(2. – 3. Dezember 2005)

Nach dem Cotonou-Abkommen des Jahres 2000 sollen die AKP-Staaten (77 früheren Kolonien in Afrika, der Karibik und dem Pazifik) die im Lomé-Abkommen seit 1975 eingeräumten Begünstigungen für ihre Agrar- und Rohstoffexporte verlieren. Ab 2008 sollen sie sich der Welthandelsorganisation (WTO) unterordnen und ihre Märkte für europäische Importe öffnen. Weiterlesen „„Vom Westen Nichts Neues“ – Seminar zu den Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen der Europäischen Union und den AKP-Staaten“

Lotte-Holzer-Camp 2005

(24. Juli – 7. August 2005)

20 Teilnehmende kamen aus Belarus, Dänemark, Frankreich, Moldavien, Niederlande, Polen, Serbien, Tschechien und Ungarn. Inhaltliche Schwerpunkte des Camps war die Auseinandersetzung mit Antisemitismus, Rechtsradikalismus und Rassismus, die Situation von Flüchtlingen und Migranten und die Chancen des interkulturellen Dialogs. Die Teilnehmenden haben an den Vormittagen vier Stunden auf dem jüdischen Friedhof gearbeitet und an den Nachmittagen sich theoretisch mit den Inhalten auseinandergesetzt haben. In Auswertung des diesjährigen Verlaufs haben wir uns vorgenommen, historische und politische Zusammenhänge präziser in den Blick zu nehmen, und die Vorurteile gegen Flüchtlinge und MigrantInnen, sowie Argumente gegen neofaschistische Ideen stärker zu berücksichtigen.

„Bilden – nach welchem Bilde“

Ökumenische Studienwoche (LOS, 28. April – 5. Mai 2005)

Bildungskonzepte sind wieder einmal heiß umkämpft. Dabei geht es nicht zuerst um mehr oder bessere Bildung, sondern um unterschiedliche Vorbilder, Menschenbilder und gesellschaftliche Ziele. „Bildung ist nie neutral. Es geht immer um Werte, Normen und Interessen verschiedener Sachwalter“ (P. Schreiner, ÖRK). Weiterlesen „„Bilden – nach welchem Bilde““

Lotte-Holzer-Camp 2004

(LHC, 25. Juli – 8. August 2004)

Die 17 Teilnehmer und Teilnehmerinnen kamen dieses Jahr aus Belarus, Deutschland, aus Kolumbien, Litauen, Moldawien, Polen, Transnistrien (Teilrepublik Moldawiens), aus der Ukraine und aus Ungarn. Den Einstiegsreferaten über die Herbert-Baum-Gruppe und über Charlotte Holzer, die dem Camp den Namen gab, folgte eine Diskussion über die Bedeutung solcher internationaler Camps für die persönliche Entwicklung und die Erziehung zur Zivilcourage diskutiert. Eigene Beiträge gaben den Teilnehmenden dabei Gelegenheit, ihre Ideen und Einstellungen zur Politik und Weltreligionen zum Ausdruck zu bringen. Weiterlesen „Lotte-Holzer-Camp 2004“

„Globalisierung und Nationalstaat“ – Bilaterales Seminar zwischen der Dialogue Group, Prag und dem Hendrik-Kraemer-Haus, Berlin

In Sedlecko, nahe Pilzen, CZ (Anti-Mammon-Gruppe, 14. – 16. Mai 2004)

Die Anti-Mammon-Gruppe hat im Mai mit Prager Freundinnen und Freunden in Sedlecko bei Pilzen, CZ, zum Thema „Globalisierung und Nationalstaat“ ein Seminar durchgeführt. Es diente der Reflexion darüber, wie Deutsche und Tschechen Globalisierung erleben. Jahrhundertelange Erfahrung von Dominanz durch mächtige Nachbarn beeinflusst auch die aktuelle Perspektive auf internationale Entwicklungen.

Sprache: Englisch (mehr dazu auf der englischen Seite des HKH)